Nachdem wir ein erstes Kommunikationsmodell betrachtet haben, liefert uns die Semiotik einen tieferen Einblick in mögliche Störquellen in der Kommunikation.
Die Semiotik bezeichnet die wissenschaftliche Erforschung der Gegenstände und Funktionsweisen von Kommunikationsvorgängen. Sie unterscheidet drei Ebenen der Kommunikation:
• Die Syntaktik beschäftigt sich mit der Analyse von Zeichen und Bezie-hungen zwischen Zeichen.
• In der Semantik geht es um die Beziehung zwischen Zeichen und ihrer Bedeutung.
• In der Pragmatik wird die Wirkung von Zeichen auf ihre Benutzer bzw. Empfänger analysiert.
Störungen in der Kommunikation können auf allen drei Ebenen auftreten:
• Syntaktische Ebene: Aufgrund einer technischen Störung im Kanal wird eine Zeichenfolge (Text) verstümmelt. Diese Ebene entspricht der mathe-matischen Kommunikationstheorie von SHANNON & WEAVER.
• Semantische Ebene: Empfänger ordnet einem Wort die falsche Bedeutung zu. Für den Erfolg der Kommunikation ist es wichtig, dass Sender und Empfänger mit den Signalen die gleichen Bedeutungen verbinden. Voraussetzungen dafür ist ein gleicher Zeichenvorrat, gleiche Verbindungsregeln und einheitliche Begriffszuordnungen bei den Kommunikationspartnern.
• Pragmatische Ebene: Empfänger hält eine dringende Nachricht für nicht relevant. Auf dieser Ebene tritt die Zweckorientierung des Informationsaustausches hinzu.
Durch Wiederholung der gleichen Information (Redundanz) können die Störungen auf den drei Ebenen umgangen werden, was aber mit zusätzlichen Ressourcenverbrauch verbunden ist.